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160 Route 18.GWALIOR. Von Bombay nach Agra.an den vier Seiten und vier mächtigen Pfeilern im Innern. Der
kleinere Tempel, von ähnlichem Grundriß, liegt ganz vorn auf einer
Art Bastei, mit herrlicher Aussicht. Von hier südwestl., bei dem
neuerdings hergestellten Sûraj Kund (Pl. 9), dem ältesten Wasser-
reservoir
der Festung (Ende des III. Jahrh.), vorüber, in 6-8 Min.
zum Teli Mandir (Pl. 10), einem Vischnu-Tempel des X./XI. Jahrh.,
der im XV. Jahrh. dem Schiva geweiht wurde. Der reich gegliederte
und skulpierte Bau, von 18qm Grundfläche, mit vorspringender
Eingangshalle und in 25m Höhe horizontal abschließendem First,
erinnert an die südindischen Gopurams. Bauteile und Skulpturen,
die bei der Wiederherstellung (1881-83) gefunden wurden, sind in
der Umfriedigung aufgestellt. Das runde Reservoir, mit einem
zweistöckigen Pavillon in der Mitte, ist jetzt wasserleer.

Merkwürdig sind die z. T. kolossalen Figuren jainischer Tîrthan-
kars
(S. LVIII) aus der Zeit der Tomardynastie (ca. 1440-73), die an
fünf Stellen des Festungsbergs hoch oben in den lebenden Fels ge-
meißelt
sind, während der Großmogulzeit z. T. verstümmelt, später in
bemaltem Stuck ergänzt. Eine der bedeutendsten Gruppen befindet
sich in der Urvâhischlucht, zu der unweit nördl. vom Sûraj Kund
(s. oben) ein Tor in der Festungsmauer den Zugang bildet. Von den
22 Figuren, unter denen der Weg vorüberführt, stellt die 17. den
Adinâth mit einem Stier zu Füßen dar; die 20., nicht bestimmbare
Figur ist 17m hoch, ihr Fuß fast 3m lang; die letzte ist ein sitzender
Nemnâth, mit einer Muschel zu Füßen. Man kann den Wagen an
den untern Eingang der Schlucht bestellen und dann durch die Neu-
stadt
Lashkar noch nach der Gruppe am SO.-Rande des Burgfelsens
fahren, wohin man aber vom Hotel aus auch bequem zu Fuß hin-
aufsteigen
kann (¼ St.). Eine Reihe von 18 Kolossalfiguren zieht
sich an der mit Buschwerk und Bäumen bewachsenen Steilwand
entlang. Dazwischen einige Höhlen, die von Einsiedlern bewohnt
werden. Der Gesamteindruck fremdartig fesselnd.

Schmalspurbahnen verbinden Gwalior n.ö. mit Bindh, s.w. mit Sipri
und mit Sabalgarh-Sheopur.

Die Eisenbahn (von Gwalior bis Agra - St.) durchzieht
eine einförmige Ebene. Sie überschreitet jenseit (786 M.) Morena
den Kuwari und jenseit (795 M.) Hetampur den bedeutenderen
Chamhal, der die Grenze zwischen dem Gwaliorstaat und den
britischen Vereinigten Provinzen bildet. An beiden Flüssen
phantastisch gestaltete Erosionsschluchten, die an die Lößbildungen
Chinas erinnern; am Chambal fallen sie besonders in die Augen.
804km Dholpur (Bahnrest.), Hauptstadt eines kleinen Râjputenstaats.

835 M. Agra, s. S. 161. Von Agra bis Delhi s. S. 173, über
Tundla nach Cawnpore s. S. 211.